Songbuch von Zacky und Bob Rezension

Solides Stücke-Werk

Die Buchreihe „Gitarre lernen mit Zacky und Bob“ (Schott, Peter Autschbach) umfasst 2 Bände – im März 2019 ist ein weiteres Buch dazugekommen. „Das Songbuch von Zacky & Bob“ unterliegt anders als die Gitarrenschulen keinem „didaktischen“ Konzept sondern ist als Begleitheft bzw. eigenständige Liedsammlung gedacht.


Songbuch von Zacky und Bob:
Solide Gitarrenkost mit unterschiedlichen Techniken
Die Gitarrenschule „Zacky und Bob“ von Peter Autschbach kam in meiner Rezension ja nicht so wirklich gut weg. Mal sehen was das dazu gehörige Spielbuch so kann...


Eins, zwei, drei...

„15 Vorspielstücke für kleine und große Gitarristen“ verspricht Autschbach. Dabei sind die Stücke in 3 Kapitel eingeteilt:
  1. Luftikus
  2. Griffbrett-Sportler
  3. Gitarren-Magier
Um es vorweg zu nehmen: statt dieser Unterteilung hätte man auch schreiben können „1) eins 2) zwei 3) drei“. Ein Zusammenhang zwischen „Kapitel“, Titel und musikalischem Inhalt, wie etwa Stilistik, Schwierigkeitsgrad oder Sound, ist nicht erkennbar. Die größte Schwäche ist wieder eine gewisse Oberflächlichkeit der Inhalte - „Luftikus“, „Sportler“, „Magier“... schöne Worte – aber was steckt dahinter?

 

Solide Gitarrenkost

Kein Pima ohne "p(r)ima" Wortspiel:
Autschbach setzt häufig auf
redundante Picking-Schemen
Unter die 15 Stücke mischen sich 4 Songs, klassische Rock/Pop-Übungsstücke: Sunny, Tears in Heaven, Scarborough Fair und Wild World. Eher solide Gitarrenkost als bunte Vielfalt – doch immerhin: Die Songs sind schlicht und wirkungsvoll arrangiert. Die meisten Stücke stehen sogar in 2 Ausführungen im Heft: eine Melodie-Gitarre bei der die Gesangsstimme als Solo-Melodie gespielt wird, sowie eine Begleitgitarre die wahlweise aus Schlagmustern oder Picking-Mustern besteht.

 

Schöne Ergänzung: Tipps zur Spieltechnik

Die 11 anderen Stücke sind Eigenkomposition Autschbachs und mal mit, meist ohne Gesangsstimme arrangiert. Viele Stücke sind zweistimmig, manche werden mit einer Gitarrenstimme ausgeführt. Dabei geht’s häufig um wiederkehrende Picking- bzw. Schlag-Muster und periodisch wechselnde Griffe. Neben diesen typischen Akkordmelodien finden sich auch Stücke mit Begleitgitarre und Solo-Melodie-Stimme.

Als Ergänzung zu den Noten/Tabs-Landschaften – die mit vielen liebevollen Comics verschönert sind – hat Autschbach auch ein paar Absätze „Tipps zur Spieltechnik und zum Üben“ dazu geschrieben. Hier geht er in knappen Worten auf wesentliche Ideen zu Arrangement und Spielweise jedes Stücks ein. Das Online-Material auf der Verlagswebsite mit rund 150 MB an mp3s in einer *.zip-Datei per Zugangscode zum Download rundet das Angebot ab.

Der Rocker klingt durch:
Achtel-Rhythmus-Stafetten satt!

 

Potenzial zum Spaß am Spiel

Autschbach ist Rocker – das merkt man auch dem Songbuch an. Während Akkorde und Melodien in der Greifhand typische Merkmale des Gitarren-Heroes tragen (z.B. weite Lagenwechsel, Griff-Rückungen, chromatische Linien) trifft die Schlag- bzw. Zupfhand auf statische Picking-Schemen und Achtel-Rhythmus-Stafetten satt. Neben klassischen Rocker-Stärken decken teilweise abenteuerliche Picking-Anweisungen („Gitarren-Magier“) auch entsprechende Schwächen auf.

 

FAZIT

+Schöne Songs
+verschiedene Schwierigkeitsgrade
+Erklärtexte zu den Stücken
-umständlicher mp3-Download
-schwache Gliederung
-teils merkwürdige Spieltechnik
So ist „Das Songbuch von Zacky & Bob“ ein durchaus erfrischendes Beiwerk zum Gitarrenunterricht. Die Schwierigkeitsgrade reichen von leicht bis anspruchsvoll – etwas mehr Zuordnung hätte dem Buch dabei sicher gut getan: Vielleicht ein stilistisches Einordnen oder eine klar erkennbare Struktur beim Schwierigkeitsgrad. Netter Nebeneffekt ist jedoch die klangliche Vielfalt trotz teilweise redundanter Technik – das macht Lust aufs Zuhören und hat Potenzial zum Spaß am Spiel. Typisch Rocker eben.

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