Beatles-Songs & Traditionals für klassische Gitarre

Beatles für "Klassiker"

Ich bin großer Fan der Beatles. Als der Verlag Schott-Music im Jahr 2017 das Spielbuch „Beatles-Songs &Traditionals für klassische Gitarre“ wieder aufgelegt hat zögerte ich also nicht lange und nahm das Heftchen schnellstens unter die Lupe.
„Hits wie Yesterday, Lady Madonna, Eleanor Rigby oder auch Penny Lane sind Meilensteine“, wirbt der Buchdeckel. Neben den Beatles-Hits finden sich in der überarbeiteten und erweiterten Neuausgabe der durcharrangierten Liedersammlung von Dieter Kreidler auch 3 Traditionals und eine Eigenkomposition mit dem vielversprechenden Titel „Fab Four“.


Arrangements für leicht Fortgeschrittene

Beim flüchtigen Blick ins Inhaltsverzeichnis kommen leichte Irritationen auf: das angepriesene „Eleanor Rigby“ fehlt im Aufgebot der 12 Songs. Schade. „Yesterday“ ist dafür natürlich trotzdem drin, ebenso „Lady Madonna“, „Penny Lane“, „Norwegian Wood“, „Michelle“, „When I'm Sixty-Four“, „For No One“ und „And I Love Her“. Die bearbeiteten Traditionals sind „Dark Eyes“, „What Shall We Do With The Drunken Sailor“ und „We Shall Overcome“.

Ein Song fehlt:
Inhaltsverzeichnis des Klassik-Buchs
Die Arrangements stammen aus der bereits 1977 erschienen ersten Auflage von „Beatles-Songs & Traditionals“ und richten sich offensichtlich an leicht fortgeschrittene Spieler. Schwierge Songteile und Tempo- oder Tonartwechsel, wie zum Beispiel den B-Teil in „When I'm Sixty-Four“, lässt Kreidler jedoch aus und konzentriert sich vor allem darauf, einfach spielbare Fingersätze zu verwenden. So kommt der Spieler nur in Ausnahmefällen über die erste Lage hinaus, alternative Stimmungen, Barrée-Griffe oder komplexe rhythmische Verschiebungen werden auch ausgespart. 

Hier gehts zur Bestell-Seite von 
„Beatles-Songs & Traditonals für klassische Gitarre“.

 

Sanfter Einstieg in die Pop-Gitarrenwelt

Obwohl Tabs dabei sind richtet sich
das Buch an fortgeschrittene Spieler
Auf diese Weise bekommen das dargestellte Beatles-Werk und die Traditionals einen klaren Anstrich von „klassische Gitarre“. Stilistisch mag das Geschmackssache sein, doch für den ambitionierten Klassik-Spieler ist hier eine sanfte Brücke zu Folk- und Pop-Gitarre geschlagen. Moll-Sept- und Dominant-Sept-Akkorde „schleichen“ sich auf diese Weise ins Griff-Repertoire des Gitarristen und ergänzen sich mit gewohnten Griff- und Zupfstrukturen aus typischen klassischen Etüden.

Ergänzend zur Notenschrift ist die Tabulatur abgebildet. Das ist zwar praktisch, darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Arrangements teilweise komplexe Fingerbewegungen erfordern. Zwar sind die Fingersätze häufig erklärt, aber gerade im Zusammenspiel mit der Zupfhand ist doch Spielerfahrung notwendig.

FAZIT

+schöne Liedersammlung
+Noten und Tabs
-sehr klassische Arrangements
-Fingersätze teilweise unklar
„Beatles-Songs & Traditonals für klassische Gitarre“ eignet sich damals wie heute vor allem für fortgeschrittene Spieler klassischer Gitarre, die erste Schritte in den Bereich Pop-Musik wagen möchten ohne dabei gleich gewohnte Pfade im Blattspiel verlassen zu wollen. Die meisten Arrangements sind dabei auf 1 bzw. 2 Buchseiten verteilt – ein gutes Pensum etwa für jugendliche Spieler oder auch um „zwischendurch" ein kurzweiliges Stück zu erarbeiten.

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