Blues-Rock-Lick in A

Der bluesig chromatische Weg

Es gibt ein paar klassische Gitarren-Licks um ein Blues-Solo zu beginnen – das Lick das ich hier vorstelle gehört zu den typischen Vertretern dieser Art. Damit Du auch Spaß an dieser Melodie hast, hab ich daraus ein kleines Blues-Stück komponiert.

„Blue baby gone“ ist ein flotter Blues-Rock in A und beginnt gleich mit einem alten Bekannten: Ein Standard-Turnaround-Lick.


Bekanntes Akkordschema als Basis

Dem Song liegt ein typisches 12-taktiges Blues-Rock-Schema mit sogenanntem Quick-Change zugrunde. Dabei wird – anders als im Standard-Blues-Schema – der Akkord der IV. Stufe schon im 2. Takt des Schemas vorweg genommen. In der Tonart A-Dur ergibt das folgenden Akkord-Ablauf:
//: A / D / A / A /
D / D / A / A /
E / D / A / E ://

Die Melodie startet mit einem Turnaround-Lick ab dem 'a' am V. Bund der hohen E-Saite. Von da geht der Lauf chromatisch nach unten zum 'e' am V. Bund der h-Saite – dieser Ton wird dann wieder chromatisch angespielt. Diese Form der Halbtonschritt-Melodieführung ist typisch für Blues- und Jazz-Licks.
Blues-Solo mit chromatischer Melodieführung:
Typische Turnaround und Blues-Licks für E-Gitarre

Typische Halbtonschritte in der Melodie

Ein ganz typischer Halbtonschritt kommt auch im Auftakt zum Kernthema vor (Takt 3): Die Moll-Terz von A ('c' am V. Bund g-Saite) wird per Hammer-On zur Dur-Terz umgedeutet. Dieses A-Moll/Dur-7-Arpeggio wird in der Folge immer wieder genau so wiederholt (Takt 6, 10, 14, u.s.w.). Ebenso wird der Lauf aus Takt 4 öfter wiederholt und im 13. Takt taucht auch der Turnaround vom Anfang wieder auf.

2. Teil von "Blue baby gone":
Mixolydische Skala ganz ausgespielt
Diese Wiederholungs-Struktur ist eine wichtige Eigenschaft der Melodieführung der Blues-Gitarre. Sie wird üblicherweise durchbrochen in Takt 9 und 10 des 12-taktigen Schemas (hier im Beispiel sind das die Takte 11 und 12). Da schert die Harmonik aus (E-Dur/D-Dur erzeugen Spannung) und die Melodie rückt hier in die nächste Lage am VII. Bund.

Von mixlodyischen und geliehenen Tönen

Die Melodie in der 2. Song-Hälfte ist wieder ganz ähnlich. Allerdings wird hier der über den D-Dur jeweils die mixolydische Tonleiter ganz ausgespielt (über den D-Akkord sind das die Töne der G-Dur-Skala von 'c' am VIII. Bund e-Saite bis zum 'c' am V. Bund g-Saite) – in der vorherigen Variante waren die Töne nur teilweise entnommen und die verwendete Scale ähnelt so noch ziemlich der A-Moll-Pentatonik.


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