Mut zur Lücke, bitte!
Merlins Gitarrenstunde - Band 2: Sehr viel Musik in einem Heft(Foto: Amazon-Affiliate-Link) |
„Merlins Gitarrenstunde – Band 2“ von Monika Windlicht versucht, jene Lücke zu schließen. Erschienen 2013 im Verlag Hubertus Nogatz hat das Buch eine Menge zu bieten. Doch das größte Plus ist größtes Manko zugleich.
Jede Menge Musik auf 90 Seiten
Laut Vorwort hat sich Windlicht vorgenommen, die Vielseitigkeit der Gitarre zu zeigen. Dieses ehrgeizige Ziel ist Programm: auf etwas mehr als 90 Seiten sind fast 100 Stücke untergebracht. Die musikalische Bandbreite reicht dabei von Klassik (z.B. „Spanische Romanze“) über Folk- und Spiritual-Musik (z.B. „Rock My Soul“) bis zu modernen Pop- bzw. Fingerstyle-Stücken in Solo- und vereinzelt auch Duo-Bearbeitungen.
Eine Menge Musik steckt in diesem ring-gebundenen Sammelwerk für 19,80 Euro. Die Arrangements sind eingängig und leicht spielbar, das Notenbild ist aufgeräumt und schrittweise werden Spieltechniken wie z.B. „Slide“ mit der entsprechenden Notenschreibweise erklärt. Weitere Themen sind: Schlagtechniken, Rhythmik, Lagenspiel, Barré-Griffe, Akkorde-Spiel, Dropped-D-Tuning, Moll-Pentatonik, Improvisation …
Eine Menge Musik steckt in diesem ring-gebundenen Sammelwerk für 19,80 Euro. Die Arrangements sind eingängig und leicht spielbar, das Notenbild ist aufgeräumt und schrittweise werden Spieltechniken wie z.B. „Slide“ mit der entsprechenden Notenschreibweise erklärt. Weitere Themen sind: Schlagtechniken, Rhythmik, Lagenspiel, Barré-Griffe, Akkorde-Spiel, Dropped-D-Tuning, Moll-Pentatonik, Improvisation …
Viele Stücke – wenig Orientierung
Und das alles auf weniger als 100 Seiten? Das reicht nur für einen winzigen Einblick. Zwar bietet Windlicht eine Masse an Stücken und Inhalten auf, geht jedoch an keiner Stelle in die Tiefe. Eine Technik, ein Stück dazu – fertig. Zum Selbststudium eignet sich „Merlins Gitarrenstunde – Band 2“ daher nur wenig – zumal eine CD fehlt.
Nicht nur die Spieltechnik wird oberflächlich behandelt. Auch die Stücke und deren Anordnung kommen kommentarlos daher: Auf „Vals para un amigo“ (Walzer) folgt „Changes“ (Pop), dann ein langsames „Romantic Tunes“ gefolgt von einem klassischen Adagio und auf der nächsten Seite ein „Blues Rock“ – das ist schon eine wilde Mischung, die Orientierungshilfe verdient hätte. Die fehlende Einordnung trübt den Spaß und weckt keine Lust aufs Spielen.
Besonders statisch ist der Teil „Liedbegleitung“ im letzten Viertel des Buches (das übrige Buch ist erst gar nicht gegliedert). Auf zwei Seiten Akkordwechselübungen und Schlagmuster folgt ein Spiritual neben dem anderen. Zum Schluss steht noch ein Anhang „Musiktheorie“, in dem Intervalle, Tonleiter, Akkorde, Quintenzirkel u.s.w. aufgelistet sind.
Fazit
+ Wirklich viele Stücke + Umfangreiche techniken + liebevolle Gestaltung - wenig Orientierung - wenig Tiefgang |
Zum Individual-Unterricht für fortgeschrittene junge Gitarristen ist daher vor allem die erste Hälfte des Buches sehr gut geeignet. Insgesamt wäre weniger jedoch mehr gewesen: weniger Stücke und kein Anhang „Musiktheorie“ – dafür aber gegliederte Lektionen, die in die Tiefe des Spiels und der Musik führen, und vor allem eine CD, die einem Standardwerk einfach nicht fehlen darf.
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