Alles – auch aus Gitarristen-Sicht
Umfassendes Harmonielehre Buch im Praxistest
„Talent mag vom Himmel (..) fallen, wissen jedoch nicht.“ Es ist der erste Satz in Mattias Löfflers „Rock & Jazz Harmony“ (AMA Verlag). Und wenn man den Kilo schweren Wälzer von fast 800 Seiten geballter Harmonielehre-Information das erste Mal in die Hand nimmt, möchte man fast ein erleichtertes „Gott sei Dank“ hinzufügen.
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Doch der erste Eindruck täuscht: schon beim Überblättern und Querlesen fällt auf, wie durchdacht und didaktisch strukturiert Löffler hier sein Musiklehre-Kompendium konzipiert hat. Würde mich nicht wundern, wenn das Buch schon bald zum Standardwerk in den Harmonielehre-Kursen weiterführender musikalischer Ausbildungen avanciert. Die Informationsdichte und -Tiefe gibt das auf alle Fälle her.
Mehr Inhalt geht kaum
Didaktisches Konzept: Löffler führt durch sein Buch |
- Grundlagen
- Erweiterte Harmonik (ca. 150 Seiten, u.a. Intervalle, Tensions, Akkordfunktionen, Skalen-Übersicht)
- Grundfunktionale Harmonik (ca. 250 Seiten, u.a. Funktionstheorie, Substitutionen, Dominantketten, Klischeefolgen)
- Modale Harmonik (ca. 20 Seiten, u.a. Entstehungsgeschichte, Sound und Klischeefolgen)
- Modal Interchange (ca. 20 Seiten)
- Blues (ca. 40 Seiten, u.a. Entstehung, Harmonik, Improvisationskonzepte)
- Improvisation (ca. 40 Seiten, u.a. Licks, Konzepte, Bebop)
- Analysen (ca. 80 Seiten, Rock, Pop und Jazz-Standards)
- Anhänge
Bämm! Da dürften keine Fragen offen bleiben.
Die Spielpraxis immer im Blick
Praxis stets im Blick - zu Erklärungen gibts auch praktische Aufgaben |
Denn obwohl immer wieder Jazzgrößen zitiert werden, wie z.B. Miles Davis, verrät schon die Übersicht zum Analyse-Teil des Buches eine starke Affinität zur modernen Rock- und Pop-Musik:
The Eagles, Queen of the Stone Ages, Maroon 5 und natürlich... Jimi Hendrix – so eröffnet Löffler den Teil, der in den meisten Harmonielehre-Büchern vor allem mit Realbook-Standards a la „Autumn Leaves“ und „Blue Bossa“ beginnt. Erst drei weitere (Pop-)Titel später steht der erste Jazz-Song unter der Lupe („Donna Lee“, Charlie Parker).
Fazit:
+Umfassendes Standardwerk +klasse didaktischer Aufbau +Theorie verständlich erklärt +konsequenter Praxisbezug +besonders gut für Gitarristen |
Dabei ist Löfflers „Die Klangwelt der Rock- und Jazzmusik verstehen“ kein typisches Musik-Lernbuch zum Selbststudium, sondern vielmehr eine Informationssammlung (und Einordnung), um das Musikstudenten wohl nicht herumkommen werden und das in keinem Bücherregal eines ambitionierten Musikers fehlen darf.
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