Das Jazz-Arbeitsbuch
Fingerstyle-Buch für fortgeschrittene Gitarristen im Test
„Acoustic Jazz Guitar Solos“ (M. Langer, Dux-Verlag) ist eine Sammlung schöner Jazz-Standards arrangiert für Akustik-Gitarre zum Solospiel. Dabei ergänzt Autor Michael Langer die Stücke um wertvolle Details – ein umfassendes Paket.
Gleichzeitig ist das Gitarrenbuch recht anspruchsvoll und richtet sich an Fortgeschrittene Fingerstyle-SpielerInnen. Doch manche von Ihnen könnten auch enttäuscht sein – hier die ausführliche Buchbesprechung.
Hohe Erwartungen an die Arrangements
Das Werk von Michael Langer ist unbestritten beeindruckend. Seit Jahren veröffentlicht der Professor für klassische Gitarre an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz erfolgreich ein tolles Gitarrenbuch nach dem anderen. Die meisten haben mich begeistert, weil sie entweder überzeugende didaktische Konzepte an den Tag legen oder mit klangvollen Arrangements begeistern – oder sogar beides.
Entsprechend hoch waren meine Erwartungen als ich mich zum ersten Mal mit „Acoustic Jazz Guitar Solos“ (M. Langer, DUX-Verlag) beschäftigt habe.
Entsprechend hoch waren meine Erwartungen als ich mich zum ersten Mal mit „Acoustic Jazz Guitar Solos“ (M. Langer, DUX-Verlag) beschäftigt habe.
20 hochkarätige Jazz-Standards sind hier zusammengestellt: Evergreens wie „All Of me“ oder „Autumn Leaves“ und „Summertime“ treffen hier auf ausgewähltes wie z.B. „Corcovado“ und „In the Wee Small Hours Of The Morning“. Als Spiellevel ist „medium/advanced“ angegeben. Entsprechend sind die Stücke im Langer-typischen Punktesystem für den Schwierigkeitsgrad hier stets um 3 von 5 herum bewertet. Doch das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Arrangements schon einiges Können fordern: Lagenwechsel, rhythmische Variationen und eine Menge harmonischer Kniffe machen das Buch zu einem echten Arbeitsbuch für fortgeschrittene SpielerInnen.
Schöne Klangvielfalt
Umfassende Infos: Acoustic-Jazz Guitar Solos ist auch zum Selbststudium geeignet |
Ein besonderes Schmankerl ist das Zusatzmaterial zu den Songs: Die Solo-Versionen sind als Notation und Tabs abgebildet. Zudem gibt’s noch ein Realbook-typisches Leadsheet mit Akkorden und Melodie (sehr gut um sich mit den Songs zu beschäftigen bevor (!) man sich ins komplexe Arrangement stürtzt), basic Rhythmus-Patterns und die eingesetzten Voicings in einer Übersicht. Abgerundet wird das Info-Paket durch kurze Begleittexte in denen Langer nicht nur Song und Arrangement erklärt sondern auch Tipps zur Interpretation gibt. Prädikat: Hervorragend.
Fazit:
„Acoustic Jazz Guitar Solos“ ist ein Jazz-Arbeitsbuch für den ambitionieren Fingerstyle-/Klassik-Gitarristen. Das Buch ist sicherlich zum Selbststudium geeignet, wenn man sich den Herausforderungen der Arrangements stellen möchte und auch eigene Ambition in Interpretation und Ausgestaltung mitbringt. Wer auf der Suche nach Klangideen, Akkord-Melodien und rhythmischen Variationen für sein Spiel ist, kann sich hier schöne Anregungen holen.
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