"Coolness ist Kopfsache"
Der Hamburger Gitarrist Marcus Deml zählt den gefragtesten Session- und Live-Musikern Deutschlands. Aktuell ist er mit seiner Band Errorhead auf Tour zum neuen Album "Organic Pill".
Vor diesem Hintergrund habe ich im Interview mit Marcus vor allem über die ganz pragmatischen Themen des Gitarristen-Lebens gesprochen: Die Nervosität vor dem Auftritt, Warm-Up ja oder nein – und vor allem: was tun gegen kalte Hände?
Gery: Du bist schon den ganzen Winter mit Errorhead auf Tour zum neuen Album "Organic Pill". Es ist ein langer, kalter Winter und nicht nur Gitarristen haben ein Problem mit kalten Händen. Was tust Du gegen Frostfinger?
Marcus: Das ist in der Tat ein lästiges Problem mit dem ich auch immer zu kämpfen habe. Ich hab eimmer kalte Finger; und das einzige, das dagegen wirklich hilft ist: Sport.
Liegestütze vor jedem Gig?
Um Himmels Willen – nein! Das wär so ziemlich das schlimmste was man seinen Handgelenken antun kann. Häufig sind kalte Hände vor allem Symptome von Verspannungen. Gerade wir Gitarristen neigen zu Nacken- und Rücken-Problemen. Dagegen können zum Warmwerden vor'm Konzert ein paar Sit-Ups oder kleine Stretch-Übungen helfen.
Gitarristen-Fitness-Tipp: Geh schwimmen!
Fitness gehört für Dich zum Gitarrespielen dazu?
In einem gewissen Maß sicherlich. Kondition kannst Du aber nicht mal eben so vor dem Gig herbeitrainieren. Ich gehe zum Beispiel regelmäßig Schwimmen – kann ich nur empfehlen; danach flutschen die 16-Triolen wieder wie verrückt.
Welche Warm-Up Übungen machst Du, bevor's auf die Bühne geht?
Ich mache eigentlich kein spezielles Aufwärmtraining vor dem Gig. Gerade wenn ich nervös bin, ist das manchmal sogar besser. Bei zu viel Anspannung würde ja nur ein verkrampftes Warm-Up herauskommen. Das bringt nichts und schadet nur.
Blues gegen "mentale Verspannungen"
Also gehst Du's eher locker an?
Für mich steht beim Aufwärmen eher im Mittelpunkt, eine positive Verknüpfung zum Instrument zu finden. Moritz Eggert hat mal gesagt: "Spiele nie das, was gleich auf die Bühne geht". Wenn Du Dich daran hältst, ändert sich das ganze Aufwärm-Repertoire entsprechend. Ein paar Chords, Bending-Licks, Bebop-Lines, Blues geklimper – solche Dinge spiel ich dann. Dabei geht's mir vor allem darum "mentale Verspannungen" zu lösen. Das meiste spielt sich sowieso im Kopf ab.
Und doch ist es für viele Gitarristen – gerade am Anfang – sehr schwer den Rhythmus ins Gefühl und aufs Instrument zu kriegen.
Gitarristen haben den Ruf, unter den Instrumentalisten mit das schlechteste Timing zu haben. Und tatsächlich können viele zum Beispiel keinen einfachen Groove spielen und gleichzeitig mit dem Fuß die Viertelnoten klopfen. Diese Unabhängigkeit brauchst Du aber, wenn Du Dein Timing verbessern möchtest. Am besten gehst Du dazu Rhythmusübungen auch einfach mal ganz ohne Gitarre an: Klatschen und Stampfen – ganz ursprünglich.
Weitere Links zum Interview
Im zweiten Teil verrät Marcus Deml, wie Du Dich beim Üben motivierst, wie man mit Frust umgehen sollte und wo man coole Musikideen klauen kann, ohne erwischt zu werden.
Hallo Gery,
AntwortenLöschencooles Interview,echt interessant(ein paar Schreibfehler)sorry dass es nicht früher ging aber ich hatte echt wenig Zeit und ich lese gleich noch den zweiten Teil(den werd ich wahrscheinlich noch kommentieren) und geh dann los.
P.S. Ich hab auch gra paar Rythmusübungen gemacht. :))
Bis gleich
M.R.