Schwierige Pentatonic-Sequenz

Die große Strickliesl

Mit der „Strickliesl“ hab ich dir bereits eine sehr schöne und eingängige Pentatonik-Sequenz vorgestellt. Das Prinzip war einfach: 3 Töne vor, 1 Ton zurück – mehr nicht. Dieser Kniff läuft schnell wie von selbst und macht dann auch richtig Spaß. Doch aller Alltag ist grau...

… eine neue Idee muss her! Dazu drehe ich das Prinzip (3vor, 1zurück) einfach mal +1 weiter. Das birgt allerdings nicht nur aufregende neue Klänge, sondern auch Herausforderungen an die Greiffinger – was richtig knifflig werden kann.

Einfache Idee –nerviger Fingersatz

Pentatonik-Sequenz für Fortgeschrittene:
4 vor 2 zurück lautet das Prinzip dieser Übung
Pentatonik-Sequenzen sind eine sehr schöne Möglichkeit, um improvisierte Gitarrensolos mit melodischen Läufen zu bereichern. Dabei geht’s eigentlich immer nur darum, ein einstudiertes Bewegungsmuster der Greiffinger abzuspielen – und zwar unterschiedlich schnell.

Das Muster der „großen Strickliesl“ lautet nun: 4 Töne vor, 2 Töne zurück.
Angewandt auf die 1. Position der Pentatonik entsteht dabei in der Aufwärtsbewegung folgender Fingersatz: 1 – 4 – 1 – 3 / / 4 – 1 – 3 – 1 / / 1 – 3 – 1 – 3- / / 3 – 1 – 3 – 1 / / u.s.w....

Wenn Du diese Reihenfolge spielst, wirst Du schnell feststellen, dass Deine Finger auf einzelnen Positionen auf zwei Saiten gleichzeitig greifen müssen. So muss zum Beispiel der 1. Finger beim Übergang von Abschnitt I zu Abschnitt II sowohl den Bund auf der D-Saite als auch den auf der A-Saite drücken. Beim Übergang von Abschnitt 3 zu Abschnitt 4 fällt diese Aufgabe dem 3. Finger (Ringfinger) der Greifhand zu.


Der Weg ist das Ziel!

Bitte fragt mich jetzt bloß nicht, wann welcher Finger wo welchen Ton greifen soll! Ziel ist und bleibt das simple Schema: 4 vor – 2 zurück … und wieder 4 vor – 2 zurück... u.s.w.
Je nach Position und Spielweise ergeben sich dabei unterschiedliche Fingersätze. Was in Position 1 noch als Maxime gilt (z.B. 1 Finger immer Barré beim Wechsel) kann in der 2. Position schon zum Problem werden.
Auch bei der Umkehrung liegt der Teufel im Detail: Was bei der Sequenz von g- über h- nach e-Saite noch funktioniert hat, kann auf dem Rückweg von der e- zur h- und zur g-Saite anders funktionieren.


Fingersatz gesucht!

So gesehen gibt es also keinen „richtigen Fingersatz“ für alle Fälle. Stattdessen stehen die verschiedenen Eigenheiten und „Ecken und Kanten“ der einzelnen Scale-Fingersätze bei dieser Übung im Mittelpunkt. Selbst routinierte Skalen-Checker entdecken dabei noch ganz neue Zusammenhänge, Griffweisen und Melodien - und um die geht’s ja schließlich!

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