Kraftakt vorm Kaltstart
3 einfache Übungen für die Gitarristen-Aufwärm-Routine
Nicht nur in der kalten Jahreszeit, bei klammen Fingern oder fröstelndem Instrument sind Warmup-Übungen eine wichtige Start-Routine vor jeder Spiel- oder Übungseinheit. Beim Kaltstart gelingen selbst einfachste Abläufe nicht wie gewohnt. Wer schon vom ersten Ton an Top-Leistung erwartet, enttäuscht sich selbst.
Deshalb sind Aufwärm-Übungen echte Motivations-Pusher. Hier stelle ich 3 Möglichkeiten zum Warm-Up vor. Sie zielen vor allem auf technisches Aufwärmen von Muskulatur und Instrument ab.
Gitarre und Muskulatur einschwingen
Ganz zu Beginn spiele ich meistens eine Art „Gaga-Riff“. Einfache Akkordwechsel mit sehr simplen Rhythmus stehen hier im Vordergrund. Zum Beispiel:
Um meine Hände aufs Gitarrenspiel einzuschwingen, spiele ich mit der Schlaghand durchgehende 16tel in großer Auf- und Ab-Bewegung über alle 6 Saiten. Dabei dämpfe ich mit der Greifhand die Saiten am Griffbrett. So entsteht ein 16tel-Dead-Note-Riff:
// Axxx xxxx Axxx xxx / Dxxx xxxx Dxxx xxxx /
Gxxx xxxx Gxxx xxxx / Axxx xxxx Axxx xxxx //
Auf diese Weise wärme ich nicht nur die Hände sondern auch die Gitarre auf. Durch die großen Bewegungen und die vielen Dead-Note-Betonungen gerät also das ganze System Gitarrenspiel in Schwingung. Um den Effekt zu vergrößern spiele ich den selben Abauf mit Barrée-Akkorden in den Lagen in der Mitte des Griffbretts.
Tonleiter-Übung für Geschmeidigkeit
Während Akkorde-Dreschen eine eher große Übung ist, hilft Tonleiter-Spielen beim Fein-Tuning. Dabei spiele ich eine Tonleiter, z.B. G-Dur, über alle 6 Saiten, z.B. vom 3 Bund tiefe E-Saite zum 3. Bund hohe e-Saite. Den Rückweg spiele ich dann G#-Dur vom 4. Bund hohe e-Saite zum 4. Bund tiefe E-Saite.
Der Fingersatz der linken Hand bleibt gleich, nur die Position der Greifhand wird um einen Bund verschoben: von der II. Lage (Zeigefinger am II. Bund bei G-Dur) zur III. Lage in G#-Dur. Die Schlaghand spielt gleichmäßigen Wechselschlag.
Mehr Technik mit String-Skipping
Greift der 1. Finger am 1. Bund der E-Saite, springt der 2. Finger zum 2. Bund der D-Saite, der 3. Finger wiederum am 3. Bund der E-Saite und der 4. Finger auf der D-Saite am 4. Bund. Der selbe Fingersatz wiederholt sich auf dem nächsten Saitenpaar: Finger 1 und 3 auf A-Saite, Finger 2 und 4 auf der übernächsten G-Saite, u.s.w.. Die Schlaghand spielt Wechselschlag, durch das Überspringen der mittleren Saite steigt der Schwierigkeitsgrad deutlich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen