"Kurz und auf den Punkt!"
Über einen befreundeten Drummer bin ich auf den Singer-/Songwriter Rae Jarvis aufmerksam geworden. Er sagt von sich selbst: „A voice, a guitar and some big dreams – there you find me!“ Und genau so ehrlich, schnörkellos und cool klingt seine Musik.
Bei einem Konzert seiner Band hat mich vor allem Lead-Gitarrist Hannes Porombka beeindruckt. Im ersten Teil des Interviews verrät er welche Gitarren bei der Produktion von Raes Debüt-Album zum Einsatz kamen, wie man kurze, aber trotzdem geile Solos spielt und warum uns Triolen schweben lassen.
Puristischer Sound - klare Rollenverteilung
Gery: Auf dem Debüt-Album „Inspired in Heaven – made in Hell“ von Rae Jarvis geht’s sehr gitarrenlastig zu. Hast Du alle Gitarren eingespielt?
Hannes: Ich habe nicht alle Gitarren eingespielt. Das war ein sehr organischer Prozess: Rae hat die akustischen Gitarren gespielt und hatte auch schon viele Rythmusgitarren fertig als ich ins Studio kam. Nachdem Rae und ich dann die restlichen Rythmusparts fertig gemacht haben kamen die Solo- und Lead-Gitarren alle von mir.
Hannes: Ich habe nicht alle Gitarren eingespielt. Das war ein sehr organischer Prozess: Rae hat die akustischen Gitarren gespielt und hatte auch schon viele Rythmusgitarren fertig als ich ins Studio kam. Nachdem Rae und ich dann die restlichen Rythmusparts fertig gemacht haben kamen die Solo- und Lead-Gitarren alle von mir.
Der Sound von „Inspired...“ ist sehr erdig und puristisch. Welche Verstärker hast Du eingesetzt?
Eingespielt habe ich die Parts zu fast 100% mit meinem Tube Thomsen 5161 Combo, den haben wir richtig schön aufreißen können. Bei Gitarren hatten wir ein paar verschiedene im Studio die wir auch alle je nach Song benutzt haben. Mit von der Partie waren zwei schöne Strats, eine Les Paul Junior und eine ES335. Bei den Rhythmusparts kam auch noch ein Vox AC15 zum Einsatz.
"Ich wollte, dass eine Note mehr "Arsch" hat!"
Original-Skript: Die Tabs zu den besprochenen Licks von Hannes. |
Da ist Deine Frage schon die Antwort: Es sollte eben kurz und auf den Punkt sein. Dazu habe ich ein paar mal über die Stelle improvisiert, bis ich in etwa auf die endgültige Form gekommen bin. Außerdem wollte ich bei dem Solo richtig die Sau raus lassen – ohne (!) aber einen Geschwindigkeitsweltrekord aufzustellen. Ich hör ja oft diese Sprüche „Gitarrist X drückt mit einem Ton mehr Gefühle aus als Gitarrist Y mit 1000 Noten“. Und ich wollte in diesem Fall eben erreichen, dass eine Note mehr „Arsch“ hat als 1000 andere. Ich glaube das ist mir ganz gut gelungen.
Der schwebende Triolen-Trick
Wie hast Du diesen Extra-Kick erzeugt?
Alternatives Skript: dieselben Licks noch einmal in der Übersicht und mit Noten. |
Da ist zunächst das erste Lick (Song-Minute 2:09) – ein wahrscheinlich sehr typisches Rock-Lick, das gut in den Fingern liegt. Dann habe ich noch einen rhythmischen Trick eingesetzt: Bei Triolen-Licks wie bei (Song-Minute 2:15) mag ich besonders gern, dass sie über ihren Verlauf ein wenig vom Rhythmus losgelöst wirken und plötzlich wieder auf der nächsten Eins im Groove sind (gemeint ist Zählzeit: 1,2,3,4 → 1,... Anm.d.Red.). So entsteht ein leicht schwebendes Gefühl. Die Töne habe ich durchgehend angeschlagen, sodass sie deutlicher zu unterscheiden sind.
Im zweiten Teil des Interviews geht Hannes Porombka auf das starke Schluss-Solo in „Ordinary Day“ (dem Finalsong des Debüt-Albums) ein, erklärt warum Bendings im Blindflug ablaufen und verrät welcher sein Lieblingssong auf „Inspired in Heaven – made in Hell“ ist.
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