Forschungsreise in C-Moll
Eine Menge schöner Übungen, die ich hier zusammengestellt habe, stehen in der Tonart C-Moll. Um diese Tonart genauer zu erforschen, könnt ihr Euch mit diesem Playback ein wenig in den Sound einhören:
Die Akkorde, die ich für dieses kleine Playalong gewählt habe, sind typische Vertreter der Jazz- bzw. Fusion-Welt: Eine sogenannte II-V-I-Kadenz bestehend aus den Akkorden Dm7b5, G7 und Cm7. Das klingt nach Mathe – ist aber trotzdem noch sehr viel Musik und im Grunde ganz einfach.
Alles im Griff
Die Griffe sind schon deutlich anspruchsvoller, als die gängigen Grundakkorde aber mit ein wenig Übung nicht allzuschwer zu greifen sind. Der einfachste der drei Griffe ist wohl der Cm7 (in Worten: C-Moll-Sieben)-Griff. Der Zeigefinger liegt Barree auf dem dritten Bund von der A- bis zur hohen e-Saite.
Eigentlich einfach: Der Cm7-Griff (C-Moll-Sieben-Akkord) |
Der Ton am kleinen Finger ist das Bb – also der siebte Ton der C-Moll-Tonleiter (die lautet: c-d-es-f-g-a-b(=7.Ton)-c). Theoretisch könntest Du den kleinen Finger auch ganz weglassen, denn am 3. Bund g-Saite (die der Zeigefinger Barree niederdrückt) wird der Ton bereits gedrückt (siehe auch Oktav-Griff mit zwei Fingern).
Ich persönlich finde den gedoppelten Ton auf der hohen e-Saite eine schöne Klangfarbe und wechsle deshalb gerne zwischen beiden Varianten hin und her; schließlich entspricht das im Grunde nur dem Griff mit bzw. ohne kleiner Finger.
Die 5 dominiert die 1
Dominiert alles: Der G7-Akkord (G-Dominant-Sept) |
Am Besten übst Du den Wechsel zwischen diesen Beiden Akkorden, der Stufe V und I der C-Moll-Tonleiter (C(=I. Stufe)-d-es-f-G(=V. Stufe)-a-b-c). Der Bezug zwischen fünfter und erste Stufe ist in der gesamten Musikwelt derart dominierend, dass es eben auch nicht nur ungefähr kommt, dass die V. Stufe als „Dominante“ bezeichnet wird.
Wenn Du beim spielen der Akkorde genau hinhörst, bemerkst Du bald, dass der G7 Akkord eine Spannung erzeugt die erst durch den Cm7-Akkord (der Tonika) aufgelöst wird.
Alle Finger im Einsatz
Alle Finger im Einsatz: Dm7b5 (D-Halbvermindert-Griff) |
3Der Zusatz „b5“ heißt, dass bei genau diesem Akkord, die Quinte (der 5. Ton, also der Ton am Ringfinger) um einen Halbton tiefer (also einen Bund tiefer) gespielt wird.
Damit das klappt, müssen allerdings fast alle Finger ihre Plätze tauschen: Zeigefinger bleibt am 5. Bund A-Saite, allerdings nicht mehr Barree; Ringfinger rutscht auf der D-Saite vom 7. zum 6. Bund; Mittelfinger springt vom 6. Bund h-Saite auf 5. Bund g-Saite; den ehemaligen Platz vom Mittelfinger übernimmt der kleine Finger (6. Bund h-Saite).
Kompakt zum typischen Jazz-Sound
Klingt komplizierter als es sich letztlich greifen lässt. Immerhin ist beim Dm7b5 (ein herrlich schräger Akkord) jeder Finger im Einsatz. Gleichzeitig ist der Griff sehr kompakt und bringt gleich einen typischen Jazz-Sound aufs Griffbrett.
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