Das Leer-Buch
Testbericht "Introduction: Modern Jazz-Guitar" Max Frankl
Wer sich an das Thema „Jazz-Gitarre“ heran pirscht, läuft Gefahr schon auf den ersten Schritten ins Stolpern zu geraten. So vielfältig die Möglichkeiten sind, so komplex ist auch das Dickicht aus Harmonien, Abläufen, Funktionen und Skalen. Immer wieder haben daher Gitarrenautoren versucht, mit einfachen Ideen Licht ins Dunkel zu bringen.
Stylisch, modern, modal: "Introduction: Modern Jazz Guitar" by Max Frankl (Amazon-Partnerlink) |
Modal = Modern... check!
Der Fokus des Buches liegt auf modalem, „modernem“ Spielansatz. Wer „II-V-I“-Licks und Tournaround-Variationen sucht, geht leer aus. Denn Frankl stellt im wesentlichen die Modi Dorian, Lydian und Phrygian (aka dorisch, lydisch, phrygisch) anhand von Akkorden und Skalen ausführlich vor.Seitenweise Akkord-Sheets: konkretes findet sich wenig |
- Sounds like Dorian – die dorische Skala
- Sounds like Dorian – dorische Akkorde
- Rhythmus, Töne und unsere Hände
- Neue Akkorde so üben, dass du sie nie wieder vergisst
- Sounds like Lydian – die lydische Skala
- Sound und Equipment
- Das Metronom – unser neuer bester Freund
- Pentatonik? Extrem vielseitig!
- Üben – aber richtig
- Sounds like Phrygian – die phrygische Skala
- Goodbye – und bis bald
60 Seiten, 6 Stücke
Schon der Blick in die Inhaltsangabe offenbart: Frankl bleibt an der (theoretischen) Oberfläche. Skalen und Akkorde bzw. Voicings werden vorgestellt. Dazu erklärt er in ausführlichen und betont motivierend formulierten Texten seine Sicht.Sogar ein paar nützliche Hands-On-Lösungen (z.B. beim Thema Pentatonik) werden angerissen. „Introduction: Modern Jazz Guitar“ ist – zwischen den Zeilen – gefüllt mit Tipps und Hinweisen, Anhör-Vorschlägen (Überraschung: Pat Metheny soll ganz gut sein...), Übungsszenarien, Improvisationsansätzen...
Viel Platz für Deine Notizen - mit CD: "motivierende" Texte statt Melodien |
Viel Platz für Notizen
Stattdessen finden sich in „Introduction: Modern Jazz Guitar“ seitenweise Anweisungen wie „probiere mal aus“, „hör dir an“, „gehe zurück und spiele nochmal“… auf diese Weise lässt Frankl seine Leser schon mal allein mit einer Doppelseite leerer Akkord-Sheets (Seite 12/13). Sogar für Blanco-Notenzeilen (Seite 50) ist sich der Autor nicht zu schade. Am Ende stehen da tatsächlich –
da hab ich wirklich sehr gestaunt – ein paar leere Zeilen mit „Platz für Deine Beobachtungen“.
Fazit
+motivierende Schreibe -kaum konkretes -viele Floskeln - "Platz für Deine Notizen" |
Weitere Links zum Thema:
Übersicht aller Buchbesprechungen
Play Blues Guitar - ein richtig gutes Buch
Jazz für Fingerstyle-Gitarre
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