Die Sache mit dem Schirm
Eine Einstiegsübung zum Barré-Griff habe ich bereits im ersten Teil dieses Artikels vorgestellt. Für den nächsten Schritt zu dieser vergleichsweise schwierigen Greif-Technik ist diese Lesson gedacht. Mit Schritt zwei kletterst Du auf D- und A-Saite: Nachdem der Zeigefinger bisher nur über 3 Saiten gestreckt war, geht's jetzt also um Saite 4 und 5.
Der Gitarrist, der mir diese Übung gezeigt hat, nennt sie die „Regenschirmübung“. Um sie zu meistern, spielt nicht nur die Handhaltung eine wichtige Rolle, sondern auch die grundsätzliche Gitarrenhaltung. Denn darin liegt die wahrscheinlich Ursache, wenn der Barré-Griff nicht gelingen möchte.
Der Gitarrist, der mir diese Übung gezeigt hat, nennt sie die „Regenschirmübung“. Um sie zu meistern, spielt nicht nur die Handhaltung eine wichtige Rolle, sondern auch die grundsätzliche Gitarrenhaltung. Denn darin liegt die wahrscheinlich Ursache, wenn der Barré-Griff nicht gelingen möchte.
Stabilität ist das Ziel
Jetzt wird der Schirm gespannt: Der 2. Teil der Barré-Übung |
Die Bedeutung des Namens „Regenschirmübung“ wird eigentlich erst jetzt klar, da der Zeigefinger sich über mehr als die Hälfte des Griffbretts strecken muss. Wie die Drahtadern eines Schirms strecken sich die Finger nämlich quer übers Griffbrett.
Dem quer liegenden Zeigefinger der Greifhand, der jeweils nur beim Barré-Griff quer liegen muss und bei allen anderen Positionen flexibler bleiben kann, kommt dabei vor allem eine Aufgabe zu: für Stabilität sorgen!
Reine Haltungssache
Für eine robuste Grundlage muss die Haltung der Greifhand so ausgerichtet sein, dass das Handgelenk hinter (!) dem Gitarrenhals liegt. Denn weil der Zeigefinger jetzt plötzlich quer über die Hals-Breite greift, tendieren viele Spieler dazu, das Handgelenk „nach vorne“ (vom Körper weg) zu schieben, um den Finger damit „nach oben zu treiben“ - der Effekt ist allerdings fatal: Deine Kraft lässt sich so kaum aufs Griffbrett übertragen.
Probleme? Kopf hoch!
Wer das Gefühl hat, sein Zeigefinger sei zu kurz, der kann sich mit einem einfachen Trick helfen: ziehe den Gitarrenhals mit der Spitze (Kopfplatte) etwas nach oben (Richtung Himmel)! Die meisten Greifprobleme lassen sich mit diesem simplen Kniff in den Griff kriegen.
Falls Du jetzt noch mehr Kraft aufs Griffbrett bringen möchtest, solltest Du die Hebelwirkung zwischen Hals und Korpus nutzen. Dazu musst Du, während Du mit der Greifhand den Barré-Akkord hältst, mit dem Ellenbogen der Schlaghand den Korpus der Gitarre „an Dich pressen“. Auf diese Weise hebelst Du das Griffbrett in den Griff hinein, und es braucht kaum Kraftaufwand, um die Saiten niederzudrücken.
Weitere Tipps und Tricks
Wie so oft gilt auch bei dieser Spieltechnik: zähes Dranbleiben bringt den Erfolg. Langsam üben und stets die Herausforderung suchen – aber das kennt ihr ja schon aus meinen anderen Übungstipps für Gitarristen (und andere Musiker).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen