Das Wunderlied
Zupfübung in I. Lage für Gitarren-Duo
Manchmal haben die Kleinsten die größten Ideen. Nach den großen Ferien kam die 9-jährige Isabel in meinen Unterricht und stellte mir ihre neueste Lied-Idee vor. Zuerst dachte ich, es wäre eine Verlegenheitsidee (weil in den langen Ferien wird wenig geübt) – doch schon bald entpuppte sich das scheinbar flapsige Fingerspiel als durchaus knifflige und sehr effiziente Fingerübung.
Das hätte sie freilich selbst kaum vermutet: Ihre kleine Melodie hats in sich – und kostet sogar richtig Nerven, wenn man sich der Herausforderung stellt und nicht mogelt. „Isabels Wunderlied“, so nannte sie ihre Lied-Idee. Das passt, denn so manch Großer wird sich wundern, wenn er diese knifflige Melodie sauber zupfen möchte.
3-Viertel-Takt für die Dynamik
Fingerübung für den Wechselschlag: Isabel hatte da eine echt fiese Idee! |
Das Prinzip dieser Fingerübung für die Zupfhand ist, wie immer, eigentlich, sehr simpel gehalten. Die Greifhand hat sogar einen richtig eintönigen Job, während auf die Zupfhand eine Menge (Übungs-)Arbeit wartet. Ich habe mich für einen 3-Viertel-Takt entschlossen, um die Melodie kurz und dynamisch zu halten. Zum Einstudieren kannst Du die einzelnen Phrasen aber auch länger (z.B. als 4/4) spielen.
Fingersatz der Greifhand
Bei der Greifhand geht es vor allem darum mit dem richtigen Fingersatz zu drücken. Also der 2. Finger am 2. Bund der D-Saite (Takt 1 und 4), der 1. Finger am 1. Bund der D-Saite (Takt 2) sowie der 2. Finger am 2. Bund der g-Saite (Takt 5) und 1. Finger 1. Bund g-Saite (Takt 6 und 8).
Die Schwierigkeit liegt in der Zupfhand. Denn obwohl der Daumen (=p) sowohl von Takt 1 bis 4 also auch Takt 5 bis 8 jeweils dieselbe Saite anschlägt (nämlich die D-Saite 4 Takte lang und dann die g-Saite 4 Takte lang) wechseln sich Zeige- und Mittelfinger beim Zupfen der Melodiesaite h- bzw. e- ab. Dieser Wechselschlag zwischen „i“ (= Zeigefinger) und „m“ (= Mittelfinger) ist das Ziel der ganzen Übung.
Die Tabs passend zur Wunder-Übung: das Greif- und Zupf-Konzept im Detail erklärt |
So geht der Ablauf
Die ersten 4 Takte des Stücks werden wiederholt, bevor Du den unteren Teil der Etüde spielst. Dabei ändert sich im 2. Teil eine Kleinigkeit: im Vergleich zum 1. ist der letzte Takt wieder mit dem 1. Finger auf der g-Saite gegriffen. Davon abgesehen bleibt das Prinzip der Übung in beiden Teilen gleich.
Auch hier gilt wieder: langsam starten, dann das Tempo steigern. Hier hab ich noch 5 Tipps fürs Üben mit Spaß für Dich.
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