What shall we do – Melodie für Gitarre

Die Melodie vom „Drunken Sailor“

Parallel zu den Begleit-Akkorden von „Drunken Sailor“ („What shall we do“) kannst Du freilich auch die Melodie auf der Gitarre spielen. Dazu brauchst Du nur wenige Töne – und trotzdem eine Menge Fingerfertigkeit. Hier habe ich ein kleines Hörbeispiel für Dich erstellt:


Mein Arrangement sollte möglichst rockig sein. Das hält zwar die Akkorde einfach (E-Moll und D-Dur), aber für die Melodiegitarre entsteht so eine neue Herausforderung: große Intervalle und Arpeggios, die den vollen Fingereinsatz fordern.

Akkorde komplett zerlegt

Ein Arpeggio ist eine Akkordbrechung; ein Akkord wird in die einzelnen Bestand-Töne (z.B. Grundton, Terz, Quint...) zerlegt indem diese nacheinander gespielt werden. Das kann auf der Gitarre mitunter zu schwierigen Griffmustern führen. Mit meiner Version von „What shall we do (with the drunken sailor)“ kannst Du Dich diesem Thema spielerisch einfach nähern.
Einfache Gitarren-Melodie von "What shall we do..."
Drunken Sailor auf der E-Gitarre:
Rockige Version von "What shall we do..."

Um eines kommst Du allerdings nicht herum: nahezu jeder Finger ist im Einsatz. In der E-Gitarrenmelodie (Tabs 1) habe ich in die Noten den Fingersatz eingezeichnet: 1 steht für den 1. Finger, 2 für den 2. u.s.w..

 

So wird’s gespielt

Entsprechend kommt im ersten Takt die Fingerkombination 4. Finger am 7. Bund A-Saite, 2. Finger am 5. Bund D-Saite und der 1. Finger am 4. Bund der G-Saite. Da der 4. Finger den Ton „e“ auf der A-Saite spielt und die beiden nächsten jeweils die Terz und Quint des entsprechenden Dreiklangs, entsteht ein „Arpeggio von E-Moll“.

Ganz ähnlich ist's im zweiten Takt: Hier wird der D-Dur Ton für Ton gespielt: Grundton am 5. Bund A-Saite mit dem 4. Finger, Terz F# (=Fis) mit dem 3. Finger am 4. Bund der D-Saite und die Quint mit dem 1. Finger am 2. Bund der G-Saite. Dieses Muster steht beispielhaft für ein Dur-Arpeggio.

Praktisch: Kennst Du eines, kennst Du alle

Je nachdem wo der Finger des Grundtons liegt (in diesen Fällen der 4. Finger der Greifhand) entsteht also jeweils ein Moll-Arpeggio (in diesem Beispiel E-Moll) oder ein Dur-Arpeggio (hier D-Dur) über die drei Saiten A, D und G. Dieses Prinzip bleibt über das gesamte Griffbrett gleich. Einmal eingeübt, kannst Du alle möglichen Dreiklang-Arpeggios einfach konstruieren, indem Du Dich an den bekannten Fingersatz hältst.

Diese Melodie eignet sich daher auch für erste Einstiegs-Übungen in das Sweep-Picking. Allerdings kannst Du die Melodie von „Drunken Sailor“ auch mit Wechselschlag problemlos spielen.
Drunken Sailor: Einfache Melodie für Gitarrenanfänger
Drunken Sailor ganz einfach:
Leersaiten und leichte Griffe

 

Die Klassik-Version

Außerdem habe ich noch eine vereinfachte Version für Akustik-Gitarristen dazu gestellt. Hierbei kann die Melodie mit vielen Leer-Saiten gespielt werden. Die gedrückten Töne liegen wahlweise in der I. Lage (dann wird der kleine Finger trainiert) oder in der II. Lage. Wenn der Zeigefinger der Greifhand (1. Finger) nämlich am 2. Bund liegt, greifst Du z.B. das „e“ auf der D-Saite mit dem 1. Finger und das „fis“ am 4. Bund der D-Saite mit dem 3. Finger.

Je nach Übungsziel kannst Du also verschiedene Wege einschlagen. Die Hauptsache ist schließlich, dass der Klang Dich und Dein Publikum überzeugt.

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