Pentatonic-Übung

Die Scale erobern!

Auf den ersten Blick ist die Pentatonik die wohl simpelste aller Skalen: zwei Töne pro Saite, klare Struktur, nur fünf Positionen – easy! Doch wer sich schon an mehr als nur der 1. Position versucht hat, wird schnell erkennen: Die Fingersätze lassen sich nicht ohne weiteres einprägen.

Meine Idee: In kleinere Schritte aufgeteilt, ist es leichter, die Positionen der Pentatonik zu lernen. Gemeinsam mit einem Schüler habe ich dazu eine Übung entworfen, die ich hier vorstelle:

 

Zum Training nur die Hälfte

In dieser Übung geht es darum, die Aufgabe zu reduzieren. Statt der kompletten Tonleiter musst Du lediglich die halbe Skala können und addierst die nächsten Tone Stück für Stück dazu. Als Tonmaterial verwende ich in diesem Beispiel die 2. Position der E-Moll Pentatonik. Du kannst aber auch jede andere Position jeder anderen Tonart mit dieser Übung erobern.

Fingerübung für die Pentatonik
Statt kompletter Tonleiter geht es Stück für Stück voran:
Pentatonic-Eroberungsübung in der 2. Position E-Moll
In der ersten Sequenz spielst Du den Fingersatz der Pentatonik von der E- bis zur D-Saite und wieder zurück (ohne Tonwiederholungen!). 

Als nächstes spielst Du die Tonleiter ab er A- bis zur g-Saite und wieder zurück – und so weiter. Das Spiel geht auch umgekehrt: Beginne mit dem letzten Ton des Fingersatzes auf der hohen e-Saite und spiele runter bis zur g-Saite – dann Kehrtwende und Lauf bis zur e-Saite. Ab da geht es auf der b- weiter bis zu D-Saite und wieder zurück, u.s.w.. 

Auf den Fingersatz achten!

Tipp 1: 
Achte auf einen bequemen Fingersatz! Überschneidungen oder Überkreuzen von Zeige- und Mittelfinger bzw. Mittel- und Ringfinger sind bei hohem Tempo hinderlich – also vermeide sie möglichst.  

Fingerübung für die Pentatonik
Kommando zurück!:
Die Eroberungsübung in entgegengesetzter Richtung.
Tipp 2: 
Trainiere den kleinen Finger auch in den Standard-Lagen. Dann findet er später auch in den weiten Lagen immer sicher seinen Platz. Auch die Zupfhand kann von dieser Übung profitieren während die Greifhand noch am "knobeln": Spiele alle 1/8-tel-Folgen mit Wechselschlag! 

Fortlaufende 1/8-tel schärfen den Groove

Knifflig wird's spätestens, wenn Du die Läufe ohne Absetzen hintereinander weg spielst. Denn die schweren Zählzeiten (1,2,3 u.s.w.) liegen dabei nicht immer auf dem Zeigefinger. So entsteht ganz automatisch ein Gefühl für "off-beats" – das ist anfangs sicher ungewohnt, sollte aber mit etwas Metronom-Training bald in Fleisch und Blut übergehen.

Wenn Die Übung funktioniert, kannst Du das Schema ausweiten:
  • Verbinde Vorwärts- und Rückwärts-Lauf zu einer Melodie!
  • Variiere das Tempo!
  • Spiele die gleichen Sequenzen in den anderen Positionen der Pentatonik!

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